WANDERWEGE

A1-Kammerei

A1 • Kammerau

Schwierigkeit leicht

Strecke 8,2 km

Dauer ca. 2,5 h

Detaillierte Infos zum Wanderweg finden Sie auf Bayernatlas.

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Der Rundwanderweg dauert ca. 2,5 Stunden und führt durch eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft. Eine Einkehr in der Landluft (Gut–Leberfing) ist lohnenswert. Etwas Geld einstecken.

Kirchplatz in Münchsdorf · Hochsteg in Münchsdorf · Streuobstwiese Hallschmid · Kapelle beim Böckl · Kammerau · Prügelstraße · Jagdhaus Aretin · Tiefe Weide · Kapelle beim Holzschuster · Burgstall Stolzberg · Fundament Sägewerk · Gut Leberfing · Steghäuser · Kirchplatz in Müchsdorf

Vorwiegend Kies- und Schotterwege.

Festes Schuhwerk und wetterentsprechende Kleidung sind notwendig. Eventuell ein Fernglas für die Weitblicke.

Rettungstreffpunkte Tour - A1
Rettungstreffpunkte Tour - A1

Start ist am Kirchenplatz in Münchsdorf.

Rundweg.

Wir gehen Richtung Stegheuser nach ca. 50 m biegen wir bei der alten Schule links ab. Auf der linken Seite kommen wir an kleinen Hofgärten vorbei. Rechts von uns fließt die Kollbach. Der Hochsteg liegt jetzt vor uns.


Der Hochsteg wurde früher als Einkaufs- und Kirchenweg genutzt. Auch bei Hochwasser konnte man über den Steg nach Münchsdorf gehen. Hochwasser an der Kollbach gab es früher öfter. Im Schnitt mindestens 3 Mal im Jahr. Für die Leute die nördlich der Kollbach wohnten war es die einzige Möglichkeit auf die andere Seite zu gelangen. Der Steg war damals auch anders gebaut, er war viel auslegender, er reichte links und rechts bis zur Hochwasserlinie.

Vom Hochsteg aus kann man am nördlichen Horizont die Kammerau von den Einheimischen die Münchsdorfer Kammerau bezeichnet schon sehen. Wir folgen dem Weg Richtung Norden, beim nächsten Querweg geht es nach links und nach ca.50m nach rechts auf der Feldstraße weiter. Bei der nächsten Wegkreuzung wieder nach rechts.

Die Streuobstwiese der Fam. Hallschmid ist nicht zu übersehen. Es wurden Äpfel, und Birnbäume sowie weitere verschiedene Obstsorten gepflanzt. Westlich ist die Streuobstwiese von einer Naturhecke gefasst. Die Bewirtschaftung der Wiese erfolgt extensiv. Herr Hallschmid ist oft auf seiner Wiese beim arbeiten anzutreffen. Er gibt dann gerne Auskunft über die Bäume und Obstsorten und sonstiges Wissenswertes. Man kann dort auch Obst kaufen.

Bei der Teerstraße geht es links Richtung Wald. Nach ca.100 m ist auf der linken Seite ein Wegkreuz.


Bei diesem Wegkreuz ist 1924 die Bauerstochter aus Haida verunglückt. Etwa 100 m weiter oben rechts steht ein weiteres Wegkreuz. Der Grund für die Errichtung ist nicht mehr bekannt.

Bei den alten Silos geht es wieder rechts nach oben. Wenn man auf der Teerstraße bleibt kommt man nach ca.70 m zur Kapelle beim Böckl.


Die Kapelle wurde 1983 durch freiwillige Helfer erbaut und durch Spenden finanziert. Gepflegt und mit Blumenschmuck versehen wird die Kapelle von der Fam. Schönhofer.

Der Holzstraße folgend geht es weiter bergauf. Oben angekommen stehen wir bereits im Randbereich der Münchsdorfer Kammerau. Weiter westlich wird der Wald von den Einheimischen als die Mariakirchener Kammerau bezeichnet.

Woher kommt der Name „Kammerau“? 1411 wurde die Münchsdorfer Hofmark an die Adelsfamilie der Cammern vererbt. Der Name der neuen Herren ist auch die Namensgebung des Waldes die Kammerau zuzuschreiben. Wenn man sich umschaut sieht man bereits die derzeitigen Probleme des Waldes. Der Wald von früher ist verschwunden! Man sieht bereits riesige waldleere Flächen die durch Problemsituationen wie Sturm und Käfer verursacht wurde. Früher konnte man dort dunklen geschlossenen Hochwald sehen. Der Wald bestand fast zu 100% aus Fichte. Dieser Fichtenwald entstand ab den 18 zenten Jahrhundert. In dieser Zeit wurde bereits eine nachhaltige Forstwirtschaft entwickelt. Man hatte erkannt das man den Wald schützen muss und nur soviel Bäume entnehmen kann wie wieder nachwachsen. Man hatte auch erkannt, dass mit Fichten diese Nachhaltigkeit am besten zu erreichen ist. So entstanden bei uns in Niederbayern und vor allem im tertiären Hügelland die Fichtenwälder. Früher kamen bei uns die Baumarten wie Buche und Eiche und in den Talbereichen die Schwarzerle vor. Die Wälder wurden neu in Abteilungen geplant und angelegt. Auch in der Kammerau ist diese Neuanlage mit seinen Wegen noch vorhanden. Benötigtes Pflanzmaterial wurde selber gezogen, da es früher noch keine Baumschulen, so wie man sie heute kennt, gab. Die Forstabteilung rechts von dem Weg heißt heute noch „Pflanzgarten“ und weist auf die damalige eigene Nachzucht der Waldpflanzen hin.

Es geht weiter auf der Holzstraße. Diese Straße ist bei den einheimischen noch heute die Prügelstraße.


Die Prügelstraße war ab dem Bereich der Straßenmulde bis zur zweiten Wegkreuzung ca. ein dreiviertel Kilometer aus Holz gebaut. Am Boden verliefen links und rechts in der damaligen Spurbreite starke Auflagehölzer. Quer zu den Auflagehölzern wurde deckend starkes Rundholz genagelt. Diese Konstruktion war notwendig um die nassen und sumpfigen Stellen zu überwinden. Ein weiterer Pluspunkt war, dass der Hauptweg in die Kammerau fast das ganze Jahr für die Holzbewirtschaftung genutzt werden konnte. Vor ca. 60 Jahren konnte man noch Fragmente dieser Prügelstraße sehen.

Es geht weiter auf der Holzstraße. Bei der nächsten Weggabelung biegen wir nach links ab. Es geht weiter auf der Holzstraße. Bei der nächsten Weggabelung biegen wir nach links ab.

Den gekiesten Weg folgen wir weiter. Nach ca. 200 m gibt es jetzt freie Blicke auf Obergrafendorf die Felder von Haida den oberen Grafendorfer – Lo (Feldhölzel rechts von Haida ) und das Himmelreich (Felder und Wiesen rechts von dem Feldhölzel.


Der gekieste Weg biegt dann etwas nach links ab. Weiter unten bei dem Rechtsknick gehen wir gerade weiter. Ein nicht ausgebauter Weg führt uns direkt zum Burgstall Stolzberg.


Burgstall Stolzberg. Man kann den Standort der Burg noch deutlich erkennen. Künstliche Aufschüttungen und Wallgräben zeugen davon. Wann die erste Burg an diesem Standort gebaut worden ist weiß man nicht. Man weiß aber, dass 700 Jahre n.Chr. die kleineren Seitentäler der Donau an den Seitenlagen besiedelt wurden. Die Seitenlagen hatten den Vorteil, dass man sie besser bei Angriffen verteidigen konnte. Es gab auf unseren Gemeindegebiet schon mehrere Burgen: Roßbach Bräuberg / Schmiedorf Berg / Tabeckendorf / Mainberg Münchshausen / Stolzberg und Sattlern. Die Burgen standen in Sichtkontakt zueinander und man kam sich auch bei Gefahr zu Hilfe.

Die Burg Stolzberg wurde 1370 von den Grafen Friedlich Stachel vom Stacheleck urkundlich erwähnt und bewohnt. Bewohnt war sie sicherlich schon früher. Der Name entstand aus – Stalberg – Stachelberg – Stolzberg. Die Ritter von Stacheleck hatten Turnierfreiheit. Die Brüder Andreas und Rudolph waren Turnierteilnehmer in Zürich und Köln. Ein Sigesmund von Stacheleck wird als Teilnehmer an einem Turnier in Regensburg erwähnt. Später wurde eine neue Burg in Münchsdorf gebaut und bezogen. Wann das geschah ist nicht bekannt, sowenig wie man weiß, wann Stolzberg aufgegeben wurde. Was wäre der Stolzberg ohne seine Geistergeschichten. Es wird erzählt, wenn man nachts in der Nähe vom Stolzberg ist, wird man in einem sicheren Abstand von einen großen schwarzen Mann (ein großer Mann mit schwarzem Mantel und schwarzem Hut) und seinen Hund begleitet. Früher waren die Leute im Wald hauptsächlich zu Fuß unterwegs und es wurde von mehreren berichtet, diesen „schwarzen Mann“ mehrmals gesehen zu haben.

Wir gehen zurück zum gekiesten Weg. Dort angekommen geht es nach links. Nach ca. 150 m auf der rechten Seite kommt der Standort vom Sägewerk.

Man kann noch einige betonierte Fundamente und etwas Armierung erkennen. Die damaligen Besitzer mussten aus wirtschaftlichen Gründen in den 30er Jahren eine größere Menge Holz einschlagen. Das Problem war der Transport. Das Holz musste nach Arnstorf zur Bahn transportiert werden. Aus diesem Grund wurde eine Säge vor Ort gebaut. Der Gatter der Säge wurde mit einer Dampfmaschine angetrieben. Durch das Aufsägen der Stämme konnte man kleinere Einheiten für den Transport zur Verfügung stellen und durch die Wertschöpfung mehr Gewinn erzielen.

Wir gehen jetzt wieder zurück zur Prügelstraße. Noch ein Blick nach Westen und wir sehen die Dächer von Schmidhub. Der Blick Richtung Nord-West geht nach Indersbach.Bei der Prügelstraße geht es wieder nach links. Bei der nächsten Wegkreuzung geht es wieder nach links.


Nach wenigen Metern stand rechts das Forst- und Jagdhaus der Familie Aretin. Das Haus wurde zu Besprechungen vor und nach der Jagd, sowie auch von der Familie Aretin für Ausflüge mit den Kindern genutzt. Das Jagdhaus steht heute noch aber nicht mehr an seinem ursprünglichen Platz. Das Jagdhaus wurde in den 50ziger Jahren abgebaut und steht jetzt beim Alfons Berger im Garten. Wenn man von Münchsdorf nach Tanndorf fährt steht es sehr gut erhalten am Ortsrand auf der rechten Seite.

Wir folgen weiter der Holzstraße. Nach ca.1 km zieht sich die Straße in einem weiten Rechtsbogen nach unten. Das Gebiet dort unten wird von den Einheimischen die „Tiefe Weide“ genannt.


Das Gebiet rechts von der Straße ist sehr nass und sumpfig. Es wurde früher als Streuwiese und an den weniger nassen Bereichen als Weide für Vieh genutzt. Die Tiefe Weide ist auch als Kältepol bekannt. Der erste Schnee blieb an diesem Ort liegen. Auch den letzten Schnee der Kammerau findet man in der Tiefen Weide. Es ist dort so kalt, weil sie sich sonnenabgewannt auf des nördlichen Seite der Kammerau befindet. Auch der Hochwald trug dazu bei, dass nur wenig bzw. stark reduzierte Sonneneinstrahlung stattfand. Man befindet sich dort auch an der Landkreisgrenze zu Dingolfing / Landau.

Man folge den Straßenverlauf bis zur zweiten Kreuzung. Vorher hat man schon einen Weitblick ins Kollbachund Vilstal. Auf der nördlichen Seite liegt oben am Kamm „Kreinöd „ Wenn das Wetter passt, kann man sogar in den Bayer- und Böhmerwald sehen. Bei der Kreuzung geht es nach rechts, an dem Wildschutzzaun entlang. Wenn der Zaun endet geht’s auf dem Wald- und Wiesenweg nach links.

Sacherl vom Holschuster Sepp und seiner Fränz. Auf halben Weg sieht man unten das frühere Sacherl vom Holschuster Sepp und seiner Fränz. Schaut man etwas rechts taucht das frühere Gut Lebrfing auf.

Unten geht’s noch über den Graben und gleich wieder nach rechts zur Kapelle.


Das ist die älteste Kapelle in der Nähe von Münchsdorf. Gebaut wurde sie im letzten Drittel des 19ten Jahrhundert von den damaligen Besitzer „Baron Aretin“. Eine Dankestafel an die Hl. Maria ist auf 1886 datiert. Aus welchem Grund die Kapelle gebaut wurde ist unbekannt. Die Kapelle wurde von der Fam. Aretin genutzt. Natürlich konnte auch Jedermann der vorbeikam Einkehr halten. Derzeit hält auch die Umweltbande (eine Kindergruppe des Bund Naturschutzes) die jährliche Abschlussfeier mit einem Wortgottesdienst mit vielen Gästen an dieser Kapelle ab.

Nun muss man wieder etwas zurück über den Graben, dann rechts am Graben entlang. Bei einem Übergang kann man wieder auf die Straße nach Leberfing.

Nach ein paar Metern liegt Leberfing vor uns. Weiter hinten liegt Osterndorf.

Das Gut Leberfing gehörte früher auch zum Schloss in Münchsdorf. Leberfing wurde durch einen Verwalter verwaltet. Es gab die Felderwirtschaft mit dem Anbau von Getreide und Hackfrucht sowie die Tierhaltung mit Schweinen und Milchkühe. Zur Arbeit gab es einige fest Angestellte und bei Bedarf Tagelöhner aus der Umgebung. 1973 wurde Leberfing verkauft und die letzten Kühe verließen das Gut. Die nächsten Jahre wurden die Wirtschaftsgebäude von einer Familie und einem Tierheim genutzt .Von dem neuen Besitzer wurden nur noch die Felder und Wiesen bewirtschaftet. Im Laufe der Zeit verfielen die Wirtschaftsgebäude und das Wohnhaus zunehmend. Dann wurde Leberfing von der Fam. Lindner gekauft. Es wurde wieder ein landwirtschaftlicher Betrieb mit Biosiegel und eigenen Label (Landluft) aufgezogen. In Freilandhaltung werden Hühner, Schafe, Schweine und Rinder gehalten. Es wurden neue Wirtschaftgebäude gebaut. Der noch vorhandene Kuhstall mit seinen Böhmischen-Gewölben wurde saniert. Es gibt jetzt in Leberfing einen gut sortierten Biomarkt mit Wurst und Fleischprodukten aus eigener Produktion und eigener Schlachtung am Hof. Es gibt auch ein Wirtshaus mit Restaurant im Hof. Mit einer großen Feier wurde 2018 die Landluft Leberfing für die Kunden eröffnet.


Unsere Wanderung endet in Leberfing. Über Steghäuser kommt man wieder zu dem Ausgangspunkt den Kirchplatz von Münchsdorf zurück.


wurde früher als Einkaufs- und Kirchenweg genutzt. Auch bei Hochwasser konnte man über den Steg nach Münchsdorf gehen. Hochwasser an der Kollbach gab es früher öfter. Im Schnitt mindestens 3 Mal im Jahr. Für die Leute die nördlich der Kollbach wohnten war es die einzige Möglichkeit auf die andere Seite zu gelangen. Der Steg war damals auch anders gebaut, er war viel auslegender, er reichte links und rechts bis zur Hochwasserlinie.

der Fam. Hallschmid ist nicht zu übersehen. Es wurden Äpfel, und Birnbäume sowie weitere verschiedene Obstsorten gepflanzt. Westlich ist die Streuobstwiese von einer Naturhecke gefasst. Die Bewirtschaftung der Wiese erfolgt extensiv. Herr Hallschmid ist oft auf seiner Wiese beim arbeiten anzutreffen. Er gibt dann gerne Auskunft über die Bäume und Obstsorten und sonstiges Wissenswertes. Man kann dort auch Obst kaufen.
Adresse


Die Kapelle wurde 1983 durch freiwillige Helfer erbaut und durch Spenden finanziert. Gepflegt und mit Blumenschmuck versehen wird die Kapelle von der Fam. Schönhofer. Der Holzstraße folgend geht es weiter bergauf. Oben angekommen stehen wir bereits im Randbereich der Münchsdorfer Kammerau. Weiter westlich wird der Wald von den Einheimischen als die Mariakirchener Kammerau bezeichnet. Woher kommt der Name „Kammerau“? 1411 wurde die Münchsdorfer Hofmark an die Adelsfamilie der Cammern vererbt. Der Name der neuen Herren ist auch die Namensgebung des Waldes die Kammerau zuzuschreiben. Wenn man sich umschaut sieht man bereits die derzeitigen Probleme des Waldes. Der Wald von früher ist verschwunden! Man sieht bereits riesige waldleere Flächen die durch Problemsituationen wie Sturm und Käfer verursacht wurde. Früher konnte man dort dunklen geschlossenen Hochwald sehen. Der Wald bestand fast zu 100% aus Fichte. Dieser Fichtenwald entstand ab den 18 zenten Jahrhundert. In dieser Zeit wurde bereits eine nachhaltige Forstwirtschaft entwickelt. Man hatte erkannt das man den Wald schützen muss und nur soviel Bäume entnehmen kann wie wieder nachwachsen. Man hatte auch erkannt, dass mit Fichten diese Nachhaltigkeit am besten zu erreichen ist. So entstanden bei uns in Niederbayern und vor allem im tertiären Hügelland die Fichtenwälder. Früher kamen bei uns die Baumarten wie Buche und Eiche und in den Talbereichen die Schwarzerle vor. Die Wälder wurden neu in Abteilungen geplant und angelegt. Auch in der Kammerau ist diese Neuanlage mit seinen Wegen noch vorhanden. Benötigtes Pflanzmaterial wurde selber gezogen, da es früher noch keine Baumschulen, so wie man sie heute kennt, gab. Die Forstabteilung rechts von dem Weg heißt heute noch „Pflanzgarten“ und weist auf die damalige eigene Nachzucht der Waldpflanzen hin. Es geht weiter auf der Holzstraße. Diese Straße ist bei den einheimischen noch heute die Prügelstraße.

1411 wurde die Münchsdorfer Hofmark an die Adelsfamilie der Cammern vererbt. Der Name der neuen Herren ist auch die Namensgebung des Waldes die Kammerau zuzuschreiben. Wenn man sich umschaut sieht man bereits die derzeitigen Probleme des Waldes. Der Wald von früher ist verschwunden! Man sieht bereits riesige waldleere Flächen die durch Problemsituationen wie Sturm und Käfer verursacht wurde. Früher konnte man dort dunklen geschlossenen Hochwald sehen. Der Wald bestand fast zu 100% aus Fichte. Dieser Fichtenwald entstand ab den 18 zenten Jahrhundert. In dieser Zeit wurde bereits eine nachhaltige Forstwirtschaft entwickelt. Man hatte erkannt das man den Wald schützen muss und nur soviel Bäume entnehmen kann wie wieder nachwachsen. Man hatte auch erkannt, dass mit Fichten diese Nachhaltigkeit am besten zu erreichen ist. So entstanden bei uns in Niederbayern und vor allem im tertiären Hügelland die Fichtenwälder. Früher kamen bei uns die Baumarten wie Buche und Eiche und in den Talbereichen die Schwarzerle vor. Die Wälder wurden neu in Abteilungen geplant und angelegt. Auch in der Kammerau ist diese Neuanlage mit seinen Wegen noch vorhanden. Benötigtes Pflanzmaterial wurde selber gezogen, da es früher noch keine Baumschulen, so wie man sie heute kennt, gab. Die Forstabteilung rechts von dem Weg heißt heute noch „Pflanzgarten“ und weist auf die damalige eigene Nachzucht der Waldpflanzen hin.


Man kann den Standort der Burg noch deutlich erkennen. Künstliche Aufschüttungen und Wallgräben zeugen davon. Wann die erste Burg an diesem Standort gebaut worden ist weiß man nicht. Man weiß aber, dass 700 Jahre n.Chr. die kleineren Seitentäler der Donau an den Seitenlagen besiedelt wurden. Die Seitenlagen hatten den Vorteil, dass man sie besser bei Angriffen verteidigen konnte. Es gab auf unseren Gemeindegebiet schon mehrere Burgen: Roßbach Bräuberg / Schmiedorf Berg / Tabeckendorf / Mainberg Münchshausen / Stolzberg und Sattlern. Die Burgen standen in Sichtkontakt zueinander und man kam sich auch bei Gefahr zu Hilfe. Die Burg Stolzberg (Foto) wurde 1370 von den Grafen Friedlich Stachel vom Stacheleck urkundlich erwähnt und bewohnt. Bewohnt war sie sicherlich schon früher. Der Name entstand aus – Stalberg – Stachelberg – Stolzberg. Die Ritter von Stacheleck hatten Turnierfreiheit. Die Brüder Andreas und Rudolph waren Turnierteilnehmer in Zürich und Köln. Ein Sigesmund von Stacheleck wird als Teilnehmer an einem Turnier in Regensburg erwähnt. Später wurde eine neue Burg in Münchsdorf gebaut und bezogen. Wann das geschah ist nicht bekannt, sowenig wie man weiß, wann Stolzberg aufgegeben wurde. Was wäre der Stolzberg ohne seine Geistergeschichten. Es wird erzählt, wenn man nachts in der Nähe vom Stolzberg ist, wird man in einem sicheren Abstand von einen großen schwarzen Mann (ein großer Mann mit schwarzem Mantel und schwarzem Hut) und seinen Hund begleitet. Früher waren die Leute im Wald hauptsächlich zu Fuß unterwegs und es wurde von mehreren berichtet, diesen „schwarzen Mann“ mehrmals gesehen zu haben.


Man kann noch einige betonierte Fundamente und etwas Armierung erkennen. Die damaligen Besitzer mussten aus wirtschaftlichen Gründen in den 30er Jahren eine größere Menge Holz einschlagen. Das Problem war der Transport. Das Holz musste nach Arnstorf zur Bahn transportiert werden. Aus diesem Grund wurde eine Säge vor Ort gebaut. Der Gatter der Säge wurde mit einer Dampfmaschine angetrieben. Durch das Aufsägen der Stämme konnte man kleinere Einheiten für den Transport zur Verfügung stellen und durch die Wertschöpfung mehr Gewinn erzielen.

Das Gebiet rechts von der Straße ist sehr nass und sumpfig. Es wurde früher als Streuwiese und an den weniger nassen Bereichen als Weide für Vieh genutzt. Die Tiefe Weide ist auch als Kältepol bekannt. Der erste Schnee blieb an diesem Ort liegen. Auch den letzten Schnee der Kammerau findet man in der Tiefen Weide. Es ist dort so kalt, weil sie sich sonnenabgewannt auf des nördlichen Seite der Kammerau befindet. Auch der Hochwald trug dazu bei, dass nur wenig bzw. stark reduzierte Sonneneinstrahlung stattfand. Man befindet sich dort auch an der Landkreisgrenze zu Dingolfing / Landau.

vom Holschuster Sepp und seiner Fränz Auf halben Weg sieht man unten das frühere Sacherl vom Holschuster Sepp und seiner Fränz. Schaut man etwas rechts taucht das frühere Gut Lebrfing auf.


Das ist die älteste Kapelle in der Nähe von Münchsdorf. Gebaut wurde sie im letzten Drittel des 19ten Jahrhundert von den damaligen Besitzer „Baron Aretin“. Eine Dankestafel an die Hl. Maria ist auf 1886 datiert. Aus welchem Grund die Kapelle gebaut wurde ist unbekannt. Die Kapelle wurde von der Fam. Aretin genutzt. Natürlich konnte auch Jedermann der vorbeikam Einkehr halten. Derzeit hält auch die Umweltbande (eine Kindergruppe des Bund Naturschutzes) die jährliche Abschlussfeier mit einem Wortgottesdienst mit vielen Gästen an dieser Kapelle ab.


gehörte früher auch zum Schloss in Münchsdorf. Leberfing wurde durch einen Verwalter verwaltet. Es gab die Felderwirtschaft mit dem Anbau von Getreide und Hackfrucht sowie die Tierhaltung mit Schweinen und Milchkühe. Zur Arbeit gab es einige fest Angestellte und bei Bedarf Tagelöhner aus der Umgebung. 1973 wurde Leberfing verkauft und die letzten Kühe verließen das Gut. Die nächsten Jahre wurden die Wirtschaftsgebäude von einer Familie und einem Tierheim genutzt .Von dem neuen Besitzer wurden nur noch die Felder und Wiesen bewirtschaftet. Im Laufe der Zeit verfielen die Wirtschaftsgebäude und das Wohnhaus zunehmend. Dann wurde Leberfing von der Fam. Lindner gekauft. Es wurde wieder ein landwirtschaftlicher Betrieb mit Biosiegel und eigenen Label (Landluft) aufgezogen. In Freilandhaltung werden Hühner, Schafe, Schweine und Rinder gehalten. Es wurden neue Wirtschaftgebäude gebaut. Der noch vorhandene Kuhstall mit seinen Böhmischen-Gewölben wurde saniert. Es gibt jetzt in Leberfing einen gut sortierten Biomarkt mit Wurst und Fleischprodukten aus eigener Produktion und eigener Schlachtung am Hof. Es gibt auch ein Wirtshaus mit Restaurant im Hof. Mit einer großen Feier wurde 2018 die Landluft Leberfing für die Kunden eröffnet.

Land.Luft Leberfing
Leberfing 1
94439 Roßbach

https://landluft.bio/

 

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