Organisiert von der ILE Klosterwinkel, fanden sich von Montag bis Freitag letzter Woche neun Mitarbeiter aus verschiedenen Mitgliedsgemeinden der ILE Klosterwinkel und der ILE Rott & Inn abwechselnd in den Gemeinden Haarbach, Egglham und Aldersbach zu einer größeren Fortbildungsveranstaltung ein. Ziel des einwöchigen Lehrganges war die Ausbildung zum „Zertifizierten Baumkontrolleur“.
In ihren Grußworten verwiesen die Bürgermeister der gastgebenden Gemeinden Franz Gerleigner, Gemeinde Haarbach, Hermann Etzel, Gemeinde Egglham, und Harald Mayrhofer, Gemeinde Aldersbach, auf die kommunale Verantwortung der Gemeinden im Bereich der Verkehrssicherung und die damit verbundene Gewährleistung gesunder Baumbestände. Sie dankten den Bauhof-Mitarbeitern für ihre Bereitschaft, sich dieser Aufgabe zusätzlich zu ihrem bereits umfangreichen Aufgabenbereich anzunehmen. „So unumgänglich die Behandlung von Baumschäden ist, darf diese jedoch nicht mit einer bürokratisch überbordenden Dokumentationspflicht einhergehen“ ergänzte Egglhams Bürgermeister Hermann Etzel. In seiner Begrüßung wies ILE-Manager Stephan Romer darauf hin, dass die wenigen in Bayern vorhandenen Fortbildungsangebote weit entfernt liegen und daher die Idee entstand, durch Zusage einer Mindestteilnehmerzahl einen Kurs vor Ort zu organisieren. In diesem Zusammenhang begrüßte er die Referentin, Melinda Gauss vom Sachverständigenbüro Baumsicherheit Wenisch aus Konnersreuth in der Oberpfalz.
Das Ausbildungs-Programm der Teilnehmer war anspruchsvoll und abwechselnd. Neben einer Einführung in die ökologischen und gesetzlichen Grundlagen wurden eine Einarbeitung in die unterschiedlichsten Formen der Gehölzkontrolle, diverse Schadbilder und die daraus folgenden Maßnahmenkonzepte vorgestellt. Angefangen von der rein optischen bis zur mechanischen Kontrolle, z. B. mit Hilfe von sogenannten Widerstandsbohrungen wurden unterschiedliche Möglichkeiten zur Behandlung geschädigter Bäume in Theorie und Praxis besprochen. Hierbei entwickelte sich ein intensiver Erfahrungsaustausch zwischen der Referentin und den Bauhofmitarbeitern, welche einen großen Erfahrungsschatz aus der täglichen Arbeitspraxis in den Unterricht mit einbrachten. „Da die Schadbilder bei Bäumen hochkomplex sein können, empfiehlt sich die Durchführung der Baumkontrolle grundsätzlich durch Mitarbeiter mit Vorbildung in der Baumpflege und anschließender Zertifizierung“, so Melinda Gauss. Ebenfalls waren Fragen zur notwendigen Anzahl der Kontrollen und des zeitlichen Aufwandes sowie Aspekte der Haftung Gegenstand des Unterrichts.
An einzelnen Nachmittagen wurden in den gemeindlichen Waldbeständen verschiedene Standorte vor Ort aufgesucht. So wurden in Haarbach das Waldgebiet in Unteruttlau, in Egglham die Baumbestände im Freibad Amsham und dem Gemeindebauhof sowie in Aldersbach die im ehemaligen Klosterbereich vorhandenen Baumbestände begangen. Neben einer allgemeinen Artbestimmung standen das Erkennen spezifischer Schadbilder und die daraus folgenden notwendigen Konsequenzen im Vordergrund.
Am letzten Lehrgangstag wurde es in Form ernst. In einer zweigeteilten Prüfung wurde in einem theoretischen Teil auf schriftlicher Basis, sowie in einem praktischen Teil in einem größeren Baumbestand vor Ort das in den letzten Tagen erworbene Fachwissen bei den Teilnehmern auf Herz und Nieren einzeln abgefragt. Nach zwei Stunden stand fest, dass von den neun Teilnehmern bereits acht im ersten Durchlauf bestanden haben. Nach der Übergabe der Zertifikate über die erfolgreiche Teilnahme und einem Dank an die Dozentin fand die Lehrgangswoche bei einer gemeinsamen Nachbesprechung im Bräustüberl in Aldersbach einem angemessenen Abschluss.
Quelle: ILE Klosterwinkel